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Frank Märtin

Lesezeit ca.: 4 Minuten

Interview mit Frank Märtin

-Frank, du hast bereits eine eigene Kurzgeschichte erfolgreich geschrieben. Wie bist du zum Schreiben gekommen?


Ich habe schon immer sehr gern und viel gelesen. Allerdings habe ich erst recht spät angefangen, mir eigene Geschichten ausdenken. Ich war zu der Zeit schon Mitte 30. Anfangs war es ein Zeitvertreib während der Bahnfahrt zur Arbeit. Diese Mini-Geschichten habe ich aber genauso schnell vergessen, wie ich sie mir ausgedacht habe.
Der Startschuss war eigentlich die Geschichte, die auch veröffentlicht wurde, aber dazu unten mehr.

-Was inspiriert dich, woher nimmst du deine Ideen?

Oft sind es aussergewöhnliche Personen, die ich sehe, kleine Ereignisse, Nachrichten in der Zeitung oder im Internet, aber auch Filme und andere Bücher. Bei den beiden letzteren ist es oft so, dass ich mir denke: Diese Sache hätte sich aber auch ganz anders entwickeln können.

-Wie hältst du deine Ideen fest? Hast du ein Tagebuch?

Früher habe ich immer versucht, mir die Ideen zu merken, weil ich nie etwas zu schreiben dabei hatte. Aber das hat nicht funktioniert und ich kann jedem nur raten, sich ein kleines Notizbuch oder ähnliches zuzulegen, und das immer bei sich zu haben – und dazu natürlich einen funktionierenden Stift. Persönlich verwende ich derzeit einen übrig gebliebenen Buchkalender von 2001 – und einen Bleistift

-Schriftsteller sind meistens auch ausgeprägte Leseratten. Zählst du dich auch dazu und wenn ja, was liest du am liebsten?

Ja, ich bin eindeutig eine Leseratte. Das bin ich schon immer gewesen. Generell bin ich der Meinung, dass jemand, der nicht gern und viel liest, auch nicht schreiben sollte.
Ich lese sehr gern und überwiegend Krimis, meistens „klassische Krimis“ von überwiegend weiblichen Autoren, die am liebsten in England spielen. Auch lese ich ab und zu historische Romane, besonders gern von Titus Müller, und Romane von Andreas Eschbach. Bei Thrillern bin ich ein wenig vorsichtig: Ich mag die überbordende Brutalität nicht, die immer mehr in den Büchern dargestellt wird. So etwas stößt mich ab. Wenn Leute immer mehr solche Darstellungen von grausamen Folterungen und Ähnliches lesen wollen, gibt mir das sehr zu Denken.
Außerdem lese ich Literatur über Geschichte (Hauptthemen: Mittelalter und England) und Archäologie und in der Bibel.

-Welche Zeit hast du zum Schreiben am liebsten?

Oft nehme ich mir Zeit in der Mittagspause. Ich habe dann eine halbe Stunde Ruhe und es entspannt mich, wenn ich die Phantasie fliegen lassen kann, und sehe, wohin eine Idee führt.
Außerdem schreibe ich gern spät abends. Da ist es ruhig – in der Wohnung und draußen, und als Nachteule, die ich bin, ist das meine bevorzugte Zeit. Ich muss nur aufpassen, dass es zeitlich nicht ausufert, da ich außerdem ein Frühaufsteher bin.

-Bist du ein aufgeräumter Autor, oder magst du es gern chaotisch? Wie sieht dein Schreibtisch aus?

Ich bin eindeutig ein eher chaotischer Autor. Meine Frau hätte es gern auch in meinem Arbeitszimmer ordentlich und  aufgeräumt, aber in diesem Raum und auf meinem Schreibtisch herrscht striktes Aufräumverbot. Da würde ich nichts mehr finden, wenn jemand meine Stapel durcheinander bringt – das wäre dann das wahre Chaos, jetzt ist es nur Kreativität.

-Wie gestaltete sich deine erste Veröffentlichung? War es eine Auftragsarbeit, oder ein Wettbewerb?

Meine erste Veröffentlichung war über eine Ausschreibung der Webseite www.leselupe.de. Dort werden in unregelmässigen Abständen Anthologien zu vorgegebenen Themen herausgegeben. Ich hatte meine Kinder-Kurzgeschichte „Dog und der rote Rucksack“ auf diese Webseite gestellt und gute Kritiken erhalten. Das hat mir Mut gemacht, die Geschichte für die Ausschreibung einzureichen. Sie gefiel auch dort, und ist jetzt Teil des Bandes „Leselupen-Bücherei 005-Tierische Geschichten“.

-Was empfiehlst du unseren Neulingen im Schreibgeschäft?

Ich habe mehrere Tipps aus eigener Erfahrung:
– Sei offen für die kleinen Erlebnisse des Alltags, die oftmals skurril, spannend oder ungewöhnlich sind. Und spinne diese Ereignisse weiter.
– Habe immer etwas zu Schreiben dabei, um Ideen festzuhalten. Einmal die Erlebnisse, Nachrichten, Personen, die dir begegnen, aber auch Ideen für die Geschichte, die du gerade schreibst.
– Suche im Internet nach Gleichgesinnten. Die Seite www.schreibkurs-online.de ist ein ausgezeichneter Start, aber man kann darüber hinaus immer von anderen lernen. Ich selbst bin z.B. öfters auf der Seite www.autorenforum.de und habe den sehr guten kostenlosen Newsletter „The Tempest“ abonniert. Kann ich nur empfehlen.
Eine weitere ausgezeichnete Quelle, mehr über die Does and Donts des Schreibens zu erfahren, ist die Webseite von Andreas Eschbach.

-Nun hast du die Gelegenheit auch ein paar Fragen zu stellen:

Zunächst mal möchte ich betonen, dass ich Eure Seite für sehr gelungen halte. Das soll keine Lobhudelei sein, so nach dem Motto, wenn sie mich schon interviewen, müssen sie ja gut sein. Mir gefällt die Seite wirklich sehr, bis hin zu der Gestaltung der downzuloadenden Texte.
Anfragen möchte ich in diesem Zusammenhang nur, ob ihr plant, Eure Webseite dahingehend zu erweitern, dass sich die Mitglieder vorstellen können? Klasse wäre auch ein Forum zum gegenseitigen Austausch, inklusive der Möglichkeit, eigene Kurzgeschichten zur allgemeinen Beurteilung einstellen zu können.

Antworten von uns:
Ja, wir planen ein eigenes Forum, haben jedoch noch niemanden, der sich damit auskennt. Wir wissen auch noch nicht, wie wir das Forum finanzieren werden. Die Vorteile eines Forums sind uns bewusst und wir arbeiten an der Umsetzung.

Vielen Dank für das nette Interview und deine ausführlichen Antworten.

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