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Stress und seine Wirkung auf die handelnden Figuren

Lesezeit ca.: 3 Minuten

Heute dreht sich die Wochenaufgabe um das Thema Stress und die Wirkung auf agierende Personen. Jeder kennt die Situation aus der Schulzeit: es ist früh am Morgen, der Wecker hat nicht geklingelt, man ist zu spät aufgestanden, keine Zeit fürs Frühstück und in der ersten Stunde ist Mathe, wo eigentlich eine wichtige Hausaufgabe angefertigt werden sollte, die aber jetzt zu Hause auf dem Schreibtisch liegt. Das ist doch eine klassische Stresssituation. Oder nicht?
Für den einen ist das vielleicht nicht so tragisch, für mich wäre das purer Stress.
Jeder erlebt Stress anders. Verschiedene Situationen werden von einzelnen Beteiligten ganz unterschiedlich wahrgenommen und erlebt.

Als erstes jedoch die Definition von Stress (aus Wikipedia entnommen):

Eine Stressreaktion ist ein subjektiver Zustand, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine stark aversive, zeitlich nahe und subjektiv lang andauernde Situation wahrscheinlich nicht vermieden werden kann. Dabei erwartet die Person, dass sie nicht in der Lage ist, die Situation zu beeinflussen oder durch Einsatz von Ressourcen zu bewältigen.

Abgeleitet daraus stellen sich für unsere Figuren bereits bei der Planung der Geschichte folgende Fragen:
1. Welche Situation wirkt auf die Figuren stressig?
2. Was befürchtet die Figur in welcher Situation?
3. Wie reagiert die Figur bzw. wie könnte sie noch reagieren?
4. Kann der Leser den Stress spüren, wie kann man das umsetzen?

In einem unserer Kurse beschrieb ein Teilnehmer die Situation folgendermaßen:

Stress für meine Figuren bedeutet auch Stress für mich. Die Szenen, in denen meine Figuren Stress erleben, schreiben sich wie von selbst. Denn dann versetze ich mich in meine Figur hinein und erlebe das, was sie erlebt einfach noch einmal neu. Das Schöne ist, je öfter ich einzelne Situationen schreibend erlebe, desto mehr Auswege und Lösungen fallen mir auf. Ich versuche die Situation auch aus der Sicht einer weiteren beteiligten Figur zu sehen, oder ich ändere die Motive und damit die Ausgangssituation. Wenn ich die Vorgeschichte einer Figur so anpasse, dass eine zunächst harmlose Situation zu einer für die Figur sehr beängstigenden Szene wird, dann hat meine Geschichte Tiefe gewonnen und meine Figur mehr Individualität.

Nun zur Aufgabe:
Wenn Sie an Ihre Figuren denken, welche davon lebt ganz allgemein gesehen am stressigsten?
-Die Schülerin, die jeden Tag bis 16:00 Uhr in der Schule ist, danach Hausaufgaben erledigen muss, zum Chor, zur Musikstunde, zum Sport und … muss
-oder die Mutter, die früh um 7:00 Uhr an ihrem Arbeitsplatz steht, nervige Kollgen hat, einen rücksichtslosen Vorgesetzten und einen übervollen Schreibtisch. Wenn sie nach Hause kommt, muss sie sich um die Wäsche, den Haushalt, die Hausaufgaben, das Essen für Mann und Kinder kümmern …
-oder der Student, der um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bei einem dubiosen Speditionsgeschäft anheuert. Dann merkt er, dass die Fracht ziemlich heiß ist, die Polizei einen Tipp erhalten hat und nun die Frachtpapiere sehen will.

Überlegen Sie sich eine Szene, in der eine ihrer Figuren stark unter Stressbelastung steht und leidet. Versuchen sie dabei möglichst viel aus der Innensicht der Figur darzustellen, so dass der Leser mitleiden wird.

Wie immer viel Spaß mit der Aufgabe.

Ihre Kathrin Hamann

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