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Das Drama-Dreieck

Lesezeit ca.: 2 Minuten

Heute möchte ich das Drama-Dreieck vorstellen.
Ursprünglich wurde es von Stephen Karpman für die Konfliktbewältigung entwickelt, um die Rollenverteilung bei einem Konflikt zu verdeutlichen.
Es ist ein psychodynamisches Modell, welches die Beziehungen von mindestens zwei Personen darstellt. Als Modell ist es sehr dogmatisch, aber nicht als festes Konstrukt anzusehen, sondern zur vereinfachten Darstellung der einzelnen Rollen.

Ein Beispiel (Quelle Wikipedia):
Wenn sich beispielsweise zwei Menschen prügeln und einer unterliegt, also „Opfer“ ist, dann kann der andere als „Täter“ betrachtet werden.
Ein Nachbar kommt als „Retter“ dem vermeintlichen Opfer zu Hilfe und wendet sich gegen den Täter. Wenn sich nun das „Opfer“ mit dem ursprünglichen „Täter“ (wieder) solidarisiert und behauptet, das sei alles nur „Spaß“ gewesen und der Nachbar hätte sich unerwünscht eingemischt und sei sogar schuldig an der Eskalation, kann der „Retter“ nun zum „Täter“ werden und der ursprüngliche „Täter“ wird zum „Opfer“.

Das Dramadreieck ist für das Verfassen von Konflikten, welche eine Geschichte ja erst spannend machen, ein hervorragendes Mittel. So kann bereits bei der Planung des Konfliktes die jeweilige Rolle der Figuren über- und festgelegt werden.

Beispiele:
Krimi: Der Täter (Mister X) beobachtet das Oper (Madame Y) und Retter (Komissar Z) fängt den Täter
Thriller: Komissar Z wird zum Opfer, als der Täter (Mister X oder Madame Y) ihn beobachtet und bedroht, wer wird der retter?
Märchen: Die Hexe (Täter) hält die Kinder (Opfer) gefangen und der Förster (Retter) befreit die Kinder.

Noch ein Zitat aus Wikipedia:
Das Dramadreieck beschreibt ein Grundmuster menschlicher Aktion/Reaktion und die damit verknüpften Verhaltensweisen. Es dient der Regulierung von Nähe und Distanz. Das gilt im Großen (Krieg und Frieden) wie im Kleinen (Kinderspiel und Alltagsbeziehung). Als Retter und Opfer ist man sich oft nah, vom Täter hält man sich fern, und ist ihm in anderer Weise gleichzeitig sehr nah.

Was bedeutet das für den Schriftsteller?
Je enger die einzelnen Rollen zueinander stehen, je mehr Wechsel der Figuren innerhalb des Drama-Dreiecks, desto spannender und interessanter wird der Konflikt und somit die Geschichte.
Nichts liest sich spannender, als ein Krimi, wo dem Leser nicht klar ist, wer ist Opfer und wer Täter, wer wird der Retter?

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