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Ein Buch entsteht – Teil 4 – Planung der Schreibzeit

Lesezeit ca.: 5 Minuten

Du möchtest ein Buch schreiben und die Buchstruktur steht, alle Kapitel sind geplant. Was du jetzt brauchst ist Zeit und viel Geduld. Und ein paar der folgenden Tipps zum Schreiben.

In dieser Serie von Beiträgen erfährst du, wie du von der Buchidee zum fertigen Buch gelangst.
Hier geht es zu Teil 1 – Deine Buchidee.
Hier geht es zu Teil 2 – Das Gerüst entsteht.
Hier geht es zu Teil 3 – Das Gerüst mit Inhalt füllen

Du wirst sicher ganz gespannt vor dem Rechner sitzen und mit dem Buch Schreiben anfangen wollen. Ja, das kann ich verstehen. Möglicherweise hast du es gar nicht bis hierher ausgehalten und mit dem Schreiben des Buches bereits begonnen. Dann mach weiter. Aber immer Schritt für Schritt. Verausgabe dich nicht.

Du möchtest vor dem Schreiben deines Buches offene Fragen klären, wie zum Beispiel:
Wie umfangreich sollte ein Kapitel sein? Wann und wie oft sollte ich schreiben? Was ist eigentlich mit der Recherche? Und wann soll ich den Text überarbeiten?

Dann habe ich hier bestimmt ein paar Antworten. Solltest du Fragen haben, dann schreibe mir einfach eine Nachricht.

Umfang des Buches

Wie umfangreich soll das Buch werden? Ja, das ist eine akademische Frage und sollte viel mehr deine eigene Entscheidung sein. Du kannst eine Geschichte auf zwei Seiten erzählen, du kannst diese aber auch auf 1000 Seiten ausführlichst entwickeln. Wenn du mich persönlich fragst, antworte ich dir als Leser und Autor in einem – eine gute Geschichte, die mich von der ersten zur letzten Seite fesselt, darf gern 500 Seiten haben. Darüber hinaus wird es schwer, mich am Lesen zu halten. Ich bevorzuge Geschichten, die zügig und ausführlich genug erzählt werden, nicht redundant sind und eine flüssige Handlung aufweisen.

Du solltest deinen Zielleser also kennen, oder dich im Genre deiner Geschichte auskennen, wie lang hier üblicherweise die Geschichten sind.
So, hast du nun die ideale Buchlänge für deine Geschichte festgelegt, dann ist der rest reine Mathematik.

Ein Beispiel:
200 Seiten sind geplant
7 Abschnitte = etwa 30 Seiten pro Abschnitt
3 Kapitel je Abschnitt = ca. 10 Seiten pro Kapitel
oder
5 Kapitel je Abschnitt = ca. 6 Seiten pro Kapitel

Wann sollte ich schreiben?

Wann ist deine beste Schreibzeit – sprich wann kannst du dich gut konzentrieren und wann hast du die besten Ideen?
Zu deiner besten Schreibzeit habe ich mal ein Quiz erstellt. Das ist jedoch eher eine Spielerei. Du solltest dich beim Schreiben wohl fühlen und nicht abgelenkt sein.
Für mich hat sich der frühe Morgen als die beste Schreibzeit herausgestellt. Starte am besten einen Test, wann deine beste Schreibzeit ist. Schreibe eine Woche lang früh am Morgen. Tracke deine Wortzahl und auch wie gut du dich dabei fühltest. Starte danach eine Woche eine Schreibphase am Mittag/Nachmittag oder Abend. Je nachdem wieviel und wann du überhaupt Zeit hast, wenn du arbeiten gehen solltest oder noch zur Schule gehst. Und dann vergleiche deine Ergebnisse.

Wie oft sollte ich schreiben?

Wann willst du denn fertig werden? Hast du eine Deadline?
Die Frage nach dem „Wie oft“ stellt sich mir persönlich gar nicht, denn ich schreibe täglich. Vom Umfang her etwa 500 bis 1000 Wörter, bei Buchprojekten, die ich zügig abschließen möchte, können es auch mal 5000 Wörter am Tag werden. Das ist aber das Maximum, was ich nebenberuflich schaffe.
Wie oft du schreiben solltest, ist also abhängig davon, ob du einen Abgabetermin einhalten musst, ob du eine Schreibroutine entwickeln möchtest und wieviel Freude du beim Schreiben hast.
Wenn du jeden Tag ein paar Zeilen schreibst, dann wirst du natürlich auch fertig. Nur dauert es dann einfach länger.
Wenn du jedoch mit einem Sprint beginnst, also 5.000 oder gar 10.000 Wörter am Tag schreibst, nur um rasch fertig zu werden, dann kann das ganze in einem Abbruch und einer Schreibblockade enden. Nimm dir Zeit beim Schreiben. Habe Spaß. Und am besten ist es, wenn du jeden Tag ein wenig am Text schreibst.

Möchtest du eine Schreibroutine entwickeln? Dann habe ich hier nocheinmal das Angebot für dich, meinen Videokurs zu kaufen. Über den Link bekommst du einen fairen Preis.

Recherche von Schreibzeit trennen

Wenn du deine Geschichte schreibst, kann es passieren, dass dir an einer Stelle eine wichtige Information fehlt, die du mal eben schnell recherchieren möchtest. Davon kann ich dir nur abraten.

Trenne deine Schreibzeit strikt von der Recherchezeit.

Die Erklärung ist ganz einfach. Du bist mitten im Schreibfluss. Die Handlung läuft vor deinem inneren Auge ab, und dann zack wirst du durch die Recherche nach diesem blöden winzigen Detail abgelenkt und kommst aus deinem Schreibrhythmus heraus. Es dauert sehr lange, wieder zurückzufinden und weiter zu schreiben. Oft gelingt das gar nicht mehr.

Wenn du also mitten im Schreibfluss bist und es kommt eine Detailfrage auf, dann markiere diese Stelle mit XYZ und schreibe in dein Notizbuch die Frage, nach der du später recherchieren möchtest. Und erst wenn dein tägliches Schreibziel erreicht ist, dann kannst du dich an die Recherche machen. Vorher bitte nicht. Da wird strikt geschrieben!

Überarbeitung – erst, wenn alles fertig ist

Das was für die Recherche gilt, ist übrigens auch für die Überarbeitung sinnvoll. Während du deinen text schreibst, solltest du nicht auf rechtschreibung und Grammatik achten, auch Synonyme sind jetzt nicht das Thema. Schreibe und erst wenn der Text steht überarbeite und recherchiere nach … (Synonymen, Details, anderen Formulierungen etc.) – Die Erklärung bleibt die selbe wie bei der Recherche: Schreibzeit ist heilig und darf nicht unterbrochen werden – wenn du einmal im Schreibfluss bist, dann schreibe so lange du kannst. Egal was dein innerer Korrektor auch verlangen mag.

Lektorat -ja, auf jeden Fall!

Den Schritt der Überarbeitung hast du sicher gemeistert, oder? Bei Fragen stehe ich dir natürlich gern zur Seite. Aber, selbst wenn du fertig bist oder der Meinung, dass das Buch jetzt fertig ist, dann garantiere ich dir, dass es das noch nicht ist. Du solltest es unbedingt einem Lektor vorlegen. Diese sind nicht immer nur bei Verlagen zu finden. Im Zuge der zunehmenden freien Autorenschaft gibt es immer mehr Lektoren, die ihre Dienste auch für Selfpublisher anbieten. Und die Preise für eine lektorierte Seite sind gar nicht so teuer. Rechne etwa mit 2 Euro pro Seite. Das macht bei 250 Seiten etwa 500 Euro aus. Der Preis ist gerechtfertigt und lohnt sich in jedem Fall. Spätestens deine Leser werden dir dafür dankbar sein.

Hast du weitere Fragen?

Dann schreibe mir. Auch wenn dich ein Thema besonders interessiert oder du in dieser Anleitung etwas vermisst, dann stehe ich dir gern zur Verfügung!

Viel Spaß beim Schreiben

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